Der neue Platz der Visionäre in Bad Blumau
In Bad Blumau wurde am 19.09.2025 der neue Platz der Visionäre feierlich eröffnet – ein Ort, der den außergewöhnlichen Leistungen von Visionär KR Robert Rogner und dem Künstler Friedensreich Hundertwasser gewidmet ist. Gemeinsam haben sie das geschaffen, was heute als das größte bewohnbare Gesamtkunstwerk gilt: das Rogner Bad Blumau.
Visionen sind „verrückt“
Visionen sind Zukunftsbilder. Oft wirken sie auf den ersten Blick wie unerreichbare Träume – zu groß, zu gewagt, vielleicht sogar „verrückt“. Auch KR Rogner und Hundertwasser wurden für ihre Idee zunächst von Skeptikern belächelt. Doch aus dieser „verrückten“ Idee entstand ein weltweit einzigartiges Kunst- und Lebenswerk.

„Das Rogner Bad Blumau ist nicht vergleichbar mit anderen Hotels oder Thermen. Wir waren schon immer anders. Visionär, innovativ und nachhaltig. Anfänglich wurden Hundertwasser und ich sogar als Spinner bezeichnet. Einige hielten uns für verrückt. Das sind wir auch, aber in dem Sinn, dass wir unserer Zeit voraus waren. Wir haben gezeigt, wie man eine märchenhafte Geschichte schreibt. Dabei haben wir aber auf das Wichtigste nie vergessen: die Menschen. Bei uns sind Architektur, Mensch und Natur im Einklang. Nachhaltig und einfach schön. Mein Lebenswerk Rogner Bad Blumau wird nicht älter, nur schöner, vielseitiger und bunter.” KR Robert Rogner, Gründer und Eigentümer
Von einer der ärmsten Gemeinden zum Weltunikat
Einst eine der ärmsten Gemeinden der Steiermark, entwickelte sich Bad Blumau dank der Visionen von KR Robert Rogner und Künstler Friedensreich Hundertwasser zu einem beliebten Kur- und Wohnort. Statt Abwanderung zu verzeichnen, wie es heutzutage in vielen ländlichen Regionen üblich ist, freut sich die Thermengemeinde immer größerer Beliebtheit.
„Meine erste Reise nach Blumau erfolgte auf Einladung der Gemeinde. Man sprach von Wasser, das über 100 Grad heiß war. Ich kam damals über Fürstenfeld und fuhr weiter auf der L 401. Es regnete, die Straße war voller Schlaglöcher. Das größte „Schlagloch“ befand sich direkt vor dem Gemeindeamt am Hauptplatz von Blumau. So groß, dass sogar Enten darin schwammen. Gemeinsam mit dem Bürgermeister und seinem Sekretär trat ich in das Amt ein. Und genau dort begann die Entscheidung über die Zukunft dieser Gemeinde.
Damals hatte das Land bereits Investitionen zugesagt. Unter anderem sollte hier die Zentralmülldeponie der Steiermark entstehen – als Beitrag zur „Wiederbelebung“ einer Abwanderungsgemeinde. Doch ich wusste: Bad Waltersdorf und Bad Loipersdorf gab es schon. Eine dritte Therme? Brauchen wir nicht – so dachte man. Das Bohrloch, das von der OMV 3.000 Meter tief gebohrt wurde und mit bestem Potenzial ausgestattet war, hatte man vorsorglich mit Beton versiegelt. Für mich aber begann die Geschichte genau hier.
Auf meine Frage, welche Eigenschaften dieses heiße Wasser tatsächlich habe, legte man mir ein DIN-A4-Blatt mit den Werten vor. Schon beim ersten Blick wusste ich: Das ist eine Sensation. Ich erklärte der Gemeinde, dass ich, wenn Fachleute diese Werte bestätigen, ein touristisches Konzept entwickeln werde. Die Werte wurden überprüft, bestätigt und ich wusste: Hier, in dieser Abwanderungsgemeinde ohne große Aussichten, will ich investieren. Eine Bedingung hatte ich aber: Die Quelle musste erneut auf Kosten des Landes aufgebohrt und zwei Monate getestet werden. Gesagt, getan – und die Werte haben sich sogar verbessert.
Und dann spielte auch der Zufall eine Rolle. Bei einer Veranstaltung in Schönbrunn in Wien traf ich Meister Hundertwasser. Ich sprach ihn direkt an: „Ich habe ein 100 Grad heißes Thermalwasser. Machen wir daraus eine Hundertwasser-Therme.“ Er schaute mich an, gab mir die Hand und sagte: „Wir machen das.“ Mit einer Bedingung: Er müsse das Grundstück sehen. Hundertwasser kam also nach Blumau. Sein erster Kommentar: „Hier sagen sich nicht einmal Fuchs und Hase gute Nacht.“ Doch mit seinen eigenen Worten konnte ich ihn überzeugen: „Man muss dort Paradiese schaffen, wo es noch keine gibt.“ So entstand kein „Ort der Müllhalde“ – sondern ein Weltunikat: das Rogner Bad Blumau.

„Bad Blumau erhielt den Europäischen Dorferneuerungspreis und wurde 2001 zum offiziellen Kurort ernannt. Die Entwicklung spricht für sich: 1995 gab es hier 82 Gästebetten und rund 2.200 Nächtigungen pro Jahr. Heute, im Jahr 2025, sind es 980 Gästebetten, verteilt auf vier Hotels und 23 Privatzimmervermieter. Statt 2.200 Nächtigungen verzeichnet Bad Blumau nun rund 190.000 pro Jahr. Auch die Einwohnerzahl hat sich verdoppelt: von 712 im Jahr 1995 auf 1.672 im Jahr 2024. Seit der Eröffnung zählen wir rund 4 Millionen Nächtigungen und etwa 1,8 Millionen Thermengäste. 450 MitarbeiterInnen arbeiten im Rogner Bad Blumau, 810 weitere sind indirekt in der Region beschäftigt. Jedes Jahr bilden wir rund 30 PraktikantInnen aus, insgesamt etwa 800 Lehrlinge seit Beginn. Aktuell sind es rund 37 Lehrlinge pro Jahr.“ KR Robert Rogner, Gründer und Eigentümer
Ein Platz des Dankes
In Bad Blumau wurde ein Traum Wirklichkeit. Als Anerkennung dieser außergewöhnlichen Leistungen wurde 2019 der Platz der Visionäre zu Ehren von KR Robert Rogner und Friedensreich Hundertwasser errichtet. Der Platz würdigt das Lebenswerk der beiden Wegbereiter, die mit ihrem Engagement nicht nur Bad Blumau, sondern auch die gesamte Region nachhaltig geprägt haben.
Ursprünglich befanden sich die beiden lebensgroßen Bronzefiguren von KR Rogner und Hundertwasser am Standort des neuen Ärztezentrums. Um ihre Bedeutung weiterhin sichtbar zu machen, wurden sie an den Dorfbrunnen in die Ortsmitte versetzt – jenem Ort, an dem Kunst und Wasser eine natürliche Symbiose eingehen.

„Gesundheit ist unser höchstes Gut. Um in Bad Blumau hierfür die besten Rahmenbedingungen zu schaffen, wurde erst kürzlich das neue Ärztezentrum im Ort eröffnet. Die beiden lebensgroßen Bronzefiguren von Künstler Hundertwasser und KR Robert Rogner wurden vom ursprünglichen Platz, dort wo sich nun das Ärztezentrum befindet, zum Dorfbrunnen versetzt. Der Platz wurde als Dankeschön der BewohnerInnen von Bad Blumau für die Realisierung außerordentlicher Visionen ist zu Ehren der beiden führenden Personen und Wegbereiter entstanden. Um diesen Visionen weiterhin den gebührenden Raum zu geben, wurden diese quasi verrückt. Kunst und Wasser haben in Bad Blumau eine bedeutende Rolle, daher war es gleich klar, dass der neue Platz der Visionäre nur beim Dorfbrunnen sein kann.“ so Bürgermeister Manfred Schaffer

Die feierliche Neueröffnung wurde von zahlreichen Ehrengästen begleitet. Unter ihnen befanden sich KR Robert Rogner, der Künstler Professor Josef Lehner, viele GemeinderätInnen und BewohnerInnen der Thermengemeinde. Pfarrer Mag. Maciej Trawka spendete den kirchlichen Segen, und der Musikverein Bad Blumau sorgte für eine festliche musikalische Umrahmung.

Ein Ort, der inspiriert
Der neue Platz der Visionäre ist ein Ort, der nicht nur an die mutigen Träume zweier außergewöhnlicher Persönlichkeiten erinnert, sondern auch alle BesucherInnen dazu einlädt, selbst zu träumen. Denn wie in Bad Blumau sichtbar wird: Visionen sind es wert, gelebt zu werden auch wenn sie anfangs als „verrückt“ erscheinen.
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